Außen- und Entwicklungspolitik
Roger Peltzer
Roger Peltzer
tba
Der Anbau von Baumwolle wird in vielen Hauptproduzentenländern subventioniert – zum Schaden der ärmsten Anbaugebiete. Zudem sind Baumwoll-Monokulturen oft ökologisch und sozial sehr bedenklich. Verbraucher haben aber jetzt die Möglichkeit, gezielt Baumwolle aus fairem Handel, aus biologischem Anbau oder von Kleinbauern in Afrika (Cotton Made in Africa, CMIA) zu kaufen. Roger Peltzer von der Deutschen Investitions- und Entwicklungsgesellschaft erklärt, wie das funktioniert und warum er sich für CMIA einsetzt.
Die Entwicklungshilfe steht unter Druck, ihre Wirkungen hieb- und stichfest nachzuweisen. Die Wirkungsanalyse eines Programms mit afrikanischen Baumwollbauern zeigt, dass dies möglich ist, aber großen Aufwand erfordert – nicht zuletzt, um für die Statistiker großflächig Daten zu erheben, deren Verlässlichkeit nicht immer klar ist. Gruppendiskussionen haben ein besseres Verhältnis von Nutzen zu Aufwand gebracht und scheinen für die meisten Zwecke ausreichend.
Außenpolitik, Entwicklungszusammenarbeit und Klimapolitik müssen besser verzahnt werden.
Eine der größten agrarischen Public-private Partnerships (PPP) in Afrika bringt Baumwollbauern im Vertragsanbau mit dem textilen Einzelhandel aus Europa zusammen. Die Landwirte werden in nachhaltiger Produktion geschult und ihre Baumwolle wird als „Cotton Made in Africa“ vermarktet. Die Bauern verdienen, wie erste Evaluierungsergebnisse zeigen, deutlich mehr als vorher.
Die deutsche Entwicklungszusammenarbeit hat einen guten Ruf, aber oft ist sie unwirtschaftlich, schwerfällig und wenig innovativ. Das liegt daran, dass sich die staatlichen Agenturen GTZ und KfW-Entwicklungsbank um Aufträge nicht bemühen müssen, sondern sie ohnehin kriegen. Mehr Wettbewerb würde mehr Kreativität und Effizienz bringen – und die Abstimmung unter den Gebern in Europa erleichtern.
Die Wahlniederlage der Sandinisten und die Dritte-Welt-Bewegung
Machen Konzerne in Afrika Geschäfte, reagiert die Öffentlichkeit häufig reflexhaft: Das muss böse sein! Ein Fehler, wie der Fall Liberia zeigt
Wo steht die Entwicklungszusammenarbeit mit Afrika heute? Ist sie ein Auslaufmodell, ist sie reformbedürftig, ist sie ausbaufähig? Scheitert vieles schon im Vorfeld, aufgrund mangelnder Vorstellungen über die Bedingungen für Entwicklung in Afrika? Unser Autor diskutiert anhand von vier kontroversen Büchern ein Themenfeld, das beim Antritt der neuen Koalitionsregierung bereits für einige Schlagzeilen gesorgt hatte. Die dort propagierte Abwendung von Institutionen und
Regierungen verkennt jedoch die Bedeutung der Auseinandersetzung um verlässliche Ordnungsrahmen.
Das Bundesentwicklungsministerium (BMZ) wäre mit der Federführung der Politik gegenüber Entwicklungs- und Schwellenländern „fachlich und personell überfordert“. Zu diesem Schluss kommt ein Papier aus dem Umfeld der Bundesarbeitsgemeinschaft Nord/Süd der Grünen. Entwicklungspolitische Kohärenz müsse deshalb anders hergestellt werden.