Außen- und Entwicklungspolitik
Roger Peltzer
Roger Peltzer
In der Märzausgabe zog Claus Leggewie eine niederschmetternde Bilanz der französischen Afrikapolitik. Und in der Augustausgabe plädierte Armin Osmanovic für einen Neustart in der europäischen Politik gegenüber Afrika, um verloren gegangenes Vertrauen wiederherzustellen. Roger Peltzer sieht Deutschland und Europa auf dem Nachbarkontinent dagegen – trotz großer Herausforderungen – auf dem richtigen Weg.
Deutschland könnte viel mehr in Entwicklungszusammenarbeit investieren, würde es mehr Privatkapital mobilisieren. Die Bundesregierung hat die Instrumente dafür, nutzt sie aber nicht genügend, meint der Ökonom und Entwicklungsfachmann Roger Peltzer.
In den vergangenen zwanzig Jahren ist die Baumwollproduktion in Afrika nachhaltiger und die Textilherstellung in Bangladesch sicherer für Mensch und Umwelt geworden. Eine kluge Entwicklungspolitik hat dazu beigetragen.
Außenpolitik, Entwicklungszusammenarbeit und Klimapolitik müssen besser verzahnt werden.
Die deutsche Entwicklungszusammenarbeit hat einen guten Ruf, aber oft ist sie unwirtschaftlich, schwerfällig und wenig innovativ. Das liegt daran, dass sich die staatlichen Agenturen GTZ und KfW-Entwicklungsbank um Aufträge nicht bemühen müssen, sondern sie ohnehin kriegen. Mehr Wettbewerb würde mehr Kreativität und Effizienz bringen – und die Abstimmung unter den Gebern in Europa erleichtern.
Wo steht die Entwicklungszusammenarbeit mit Afrika heute? Ist sie ein Auslaufmodell, ist sie reformbedürftig, ist sie ausbaufähig? Scheitert vieles schon im Vorfeld, aufgrund mangelnder Vorstellungen über die Bedingungen für Entwicklung in Afrika? Unser Autor diskutiert anhand von vier kontroversen Büchern ein Themenfeld, das beim Antritt der neuen Koalitionsregierung bereits für einige Schlagzeilen gesorgt hatte. Die dort propagierte Abwendung von Institutionen und
Regierungen verkennt jedoch die Bedeutung der Auseinandersetzung um verlässliche Ordnungsrahmen.
Das Bundesentwicklungsministerium (BMZ) wäre mit der Federführung der Politik gegenüber Entwicklungs- und Schwellenländern „fachlich und personell überfordert“. Zu diesem Schluss kommt ein Papier aus dem Umfeld der Bundesarbeitsgemeinschaft Nord/Süd der Grünen. Entwicklungspolitische Kohärenz müsse deshalb anders hergestellt werden.
tba
Der Ökonom William Easterly glaubt nicht an die Konzepte von Weltbank oder WTO. Ein Masterplan gegen die Armut in der Welt könne keinen Erfolg haben. Für konkrete Probleme müssten konkrete Lösungen entwickelt werden
Der traditionellen Hilfe für die Entwicklungsländer gehen die Partner aus. Nicht nur Deutschland muss sich bei der Entwicklungshilfe einer neuen Dynamik stellen