Foreign and Development Policy
Roger Peltzer
Roger Peltzer
Machen Konzerne in Afrika Geschäfte, reagiert die Öffentlichkeit häufig reflexhaft: Das muss böse sein! Ein Fehler, wie der Fall Liberia zeigt
Jetzt gilt es, antizyklisch die Kleinbauern in Afrika und Asien zu unterstützen. Die systematische Modernisierung ihrer Betriebe kann erneute Hungerwellen verhindern
Buchvorstellung: Uwe Hoering, Agrarkolonialismus in Afrika, VSA-Verlag, Hamburg 2007
Höhere Preise für Lebensmittel können Anreize liefern, in afrikanischen Ländern die landwirtschaftliche Produktion zu steigern. Das muss vor allem auf der Grundlage kleinbäuerlicher Strukturen geschehen. Andererseits sollte die Kooperation mit Supermärkten und großen Agrarkonzernen kein Tabu sein. Der Anbau von Exportpflanzen wie Kaffee oder Baumwolle kann auch die Nahrungsmittelproduktion befördern.
Der europäische Kunde ist verunsichert. Soll er nach Dokumentarfilmen wie „Darwins Alptraum“ noch Produkte aus Afrika kaufen?
tba
Die Globalisierungskritiker wünschen der Welthandelsrunde von Hongkong das Aus – und schaden so den armen Ländern. Die WTO muss gestärkt, nicht abgeschafft werden
Die Bundesregierung hat bewiesen, dass sie die Strukturen im Welthandel verändern kann. Das ist für Millionen von Bauern in der Welt wichtiger als die Entwicklungshilfe
NRW-Rübenkrieg. Was bisher geschah: Die Zuckerrübenbauern fürchten wegen der geplanten EU-Marktreform um ihre Existenz. Mit landesweiten Protesten machten sie auf ihre Situation aufmerksam. Rot-Grün will die Rübenlandwirtschaft retten, geht aber auf Distanz zur CDU-Opposition, die die Entwürfe der EU als zu radikal bezeichnet und fordert, „vorgeschlagene drastische Preissenkungen“ zu verhindern.
Liberalisierung schafft auf den Weltagrarmärkten mehr Gerechtigkeit zwischen Nord und Süd. Viele Argumente der Globalisierungskritiker halten einer Überprüfung nicht stand